Wie alles begann....

Freitag, 03.06.2016

Bevor ich hier nun über mein neues Leben berichte, möchte ich euch vorab ein bisschen erzählen wie es dazu gekommen ist, das ich mich zu diesem Schritt entschieden habe. Im Januar 2016, es war der 24.01. um genau zu sein, begann für mich zum ersten Mal das Abenteuer Australien. Nach einer Krise im letzten Jahr entschied ich mich für eine zehn wöchige Auszeit. Fernab von allem, am anderen anderen Ende der Welt die Seele baumeln zu lassen und mich vielleicht auch selber neu zu entdecken. Während des Flugs stellte ich mir häufig die Frage: was tust du eigentlich hier? Bist du bescheuert? Warum machst du das? Heimweh machte sich breit und tatsächlich der Gedanke einen Rückflug zu buchen sobald ich in Australien gelandet bin. Gott sei dank habe ich das nicht gemacht sondern wie immer auf mein ❤️ gehört und es einfach auf mich zukommen lassen. Ich war vom ersten Tag an nie alleine. Vor allem in den ersten Tagen war es Lena die mir alles zeigte und mich mehr oder weniger an die Hand nahm. Das witzige bei Lena ist, sie ist eine ehemalige Arbeitskollegin von meiner sehr guten Freundin Kathrin. Kathrin hatte glücklicherweise ein paar Tage vor meinem Abflug den Kontakt hergestellt. Und so begann unsere Freundschaft, die wir direkt zu Beginn mit einem Feuerwerk beim Australia Day zelebrieren konnten. Ich lernte aber nicht nur Lena kennen.... Jeden Tag begegneten mir neue Leute aus der ganzen Welt. Manche verschwinden wieder und mit manchen entwickelt man eine ganz tolle Freundschaft. Der ein oder andere Name wird euch hier noch öfter begegnen. Nach zwei Tagen Heimweh konnte ich endlich sagen: Alles richtig gemacht! Die ersten sechs Wochen verbrachte ich bis auf ein paar Tage ausschließlich in Melbourne. Mein erstes Hostel Habitat HQ war in St. Kilda. Nicht weit vom Strand entfernt und direkt die Tram-Station vor der Tür. Man brauchte ca. 20 Minuten bis Melbourne CBD. Also perfekte Lage. Später zog ich in das Hostel Urban Central um. Dies war fussläufig zehn Minuten von Melbourne CBD entfernt. Also konnte ich mir die tägliche Tram-Fahrt sparen. Von Melbourne aus erkundete ich mit zwei Freunden die Great Ocean Road. Hierzu schliefen wir im Camper-Van für drei Nächte. Wer mich kennt, der weiß wie schrecklich ich campen finde aber hier gehört es einfach mit dazu und siehe da: es ist doch gar nicht so schlimm. Mal übernachteten wir auf einem bezahlten Campingplatz mit Duschen und mal auf einem ohne Dusche. Auch das kann man überleben ? Die Great Ocean Road ist absolut sehenswert und es ist atemberaubend schön was man zu sehen bekommt entlang der Küste.
Am 02. März ging es für mich mit dem Overnight Bus nach Sydney. Dort erkundigte ich am ersten Tag erstmal den National Park Blue Mountains bevor ich am Abend meine Freundin Stephie aus München in Empfang nehmen durfte. Mit Stephie ging es die nächsten drei Wochen komplett die Ostküste hoch. Aufgrund der kurzen Zeit konnten wir leider einige Orte oder Aktivitäten (zB Surfcamp besuchen) nicht machen aber ich denke das was wir gesehen und erlebt haben war schon einmalig. Gefühlt wurde ein Highlight nach dem anderen gejagt. Und wir konnten gar nicht sagen welches denn das beste war. Diese Erlebnisse wird uns keiner mehr nehmen können. So sah unsere Route aus:
Sydney-Byron Bay-Brisbane-Noosa-Airlie Beach-Magnetic Island-Cairns.
Wir fuhren mit den Jeeps auf Fraser Island am Strand entlang und durch die Wälder. Ursprünglich sollten wir abends im Zelt am Strand schlafen, da es aber leider einige Tage vorher zu einer Dingo Attacke kam, schliefen wir dort in einem Hostel. In Airlie Beach ging es auf den Katamaran Hammer für eine Nacht. Wir segelten durch die Whitsundays, konnten Schildkröten sehen und das schönste war der White Heaven Beach. Ich habe in meinem Leben noch nie so einen schönen Strand gesehen. Als wir auf dem Lookout oben standen hatte ich Gänsehaut und Tränen zugleich in den Augen. Ich konnte nicht fassen endlich an dem Strand zu sein, den ich vorher tausende Male bei Google gesehen habe. Weitere Highlights waren natürlich auch die Begegnungen mit den Tieren. Schlangen und Spinnen sind uns Gott sei dank erspart geblieben. Diese haben wir nur im Koala Sanctury gesehen. Vielmehr meine ich die Begegnung mit Koalas, Kängurus, Wombats, Opossum und Wallabes. Meine absoluten Lieblingstiere sind nun die Koalas ?. Oben in Cairns durfte das schnorcheln am Great Barrier Reef natürlich nicht fehlen. Dazu kann man wirklich nur sagen: atemberaubend was Mutter Natur so geschaffen hat. Die Farben der Korallen, die verschiedensten qTiere...da kam man aus Staunen nicht heraus. Bevor es für Stephie von Cairns leider wieder nach Hause ging und für mich zurück nach Melbourne konnten wir diesen einzigartigen Trip mit einem Tandemsprung abschließen. Was haben wir uns vorher in die Hose gemacht und uns auf dem Weg dorthin ständig die Frage gestellt: wieso sind wir so irre, wieso machen wir das. Mein Tandem Coach war der Arndt, ein Deutscher. Er machte vor und während des Flugs nach oben immer wieder Scherze die mir ein wenig die Angst nahmen... und dann kommt der Moment wo vor dir die Türe auf geht und alle anderen fallen 'raus'. In dem Moment denkt man einfach gar nichts mehr. Man will plötzlich selber nur noch raus und zack wirbelten wir auch schon durch die Luft. Ich kann euch sagen das war mit Abstand das geilste was ich in meinem Leben gemacht habe. Unten angekommen wollte ich sofort wieder hoch. Daher wird das auch nicht mein letzter Sprung gewesen sein. Wer weiß, vielleicht gibt es eine Wiederholung schon bald in Australien?. Ich konnte im Gegensatz zu Stephie noch eine Woche in Melbourne verbringen. Dort traf ich meine alten Leute wieder, zumindest die die noch da waren. Hanni, mit der ich neben Lena meine ganze Zeit in Melbourne verbracht habe war leider nicht mehr da. Die letzte Woche fiel es mir von Tag zu Tag schwerer nach Hause zu fliegen. Bereits nach der dritten Woche wusste ich für mich: du wirst zu Hause alles aufgeben und wiederkommen. Du kannst nur noch jetzt deinen Traum verwirklichen und ein Jahr im Ausland leben. Schweren ❤️ens verließ ich am 27. März Melbourne zurück nach Hause. Es erwartete mich eine tolle Willkommens-Party. An dieser Stelle nochmal DANKE an euch alle ?.
Die ersten Wochen fühlte ich mich sooo leer irgendwie. Einerseits war es schön das ich wieder alle meine Liebsten um mich hatte aber andererseits fühlte es sich so an als wäre ein Stück von mir in Australien geblieben. Mir fiel noch stärker als vorher auf wie unfreundlich und kompliziert viele Deutsche sind. Wir gehen die ganze Zeit nur arbeiten, arbeiten, arbeiten. Genießen das Leben gar nicht in vollen Zügen, dabei haben wir nur dieses eine Leben. Wir stressen uns selber täglich und regen uns über die banalsten Dinge auf. Mir wurde prophezeit das ich mich in den zehn Wochen verändern werde und final kann ich sagen ja dieser Trip hat mich verändert. Man lernt das Leben viel mehr zu schätzen, ist mit kleinen Dingen zufrieden und glücklich. Noch nie hatte ich so eine starke Sehnsucht in ein Land wieder zurück zukehren. Fernweh Tag ein Tag aus. Australien kann man nicht beschreiben, man muss es erlebt und gelebt haben. Australien hat mich berührt und gepackt mit seiner einzigartigen Landschaft, seiner Kultur und seinem Lifestyle. Mir ist durchaus sehr bewusst das ich bisher nur dort war um Urlaub zu machen. Nun heißt es in dem einen Jahr aber nicht nur reisen sondern auch arbeiten. Den richtigen Alltag erleben und ja auch vielleicht den ein oder anderen Job machen, bei dem man dreckig wird oder sich einen Fingernagel abbrechen könnte. Aber gehört nun mal zum Backpacking dazu. Sich ein Jahr lang nur mit dem nötigsten zufrieden geben (okay mein Koffer hatte 29,4kg von erlaubten 30kg), täglich neue Menschen und Kulturen kennenlernen, arbeiten um dann wieder einige Zeit zu reisen. Eine Erfahrung die mir niemals genommen werden kann. Da ich bereits die Ostküste hinter mir habe freue ich mich nun auf die Westküste so wie den Ayers Rock. Neuseeland wird auch nicht ausgelassen und einige andere Länder möchte ich auch gerne sehen. Mal sehen wohin es mich am Ende überall hin verschlagen hat. Jetzt heißt es erstmal: let the Adventure beginn and start my Dream...? 

Cheers und bis Bald ❤️??